Stefanie Lehrner
Stefanie Lehrner arbeitet im Bereich (operatives) Projektmanagement/Kommunikation bei „tatwort - Nachhaltige Projekte“ und hat ihre Masterarbeit zum Thema "Liebe und Freundschaft zwischen Mensch und Artificial Companion. Eine moralphilosophische Analyse auf Basis filmischer Gedankenexperimente" verfasst.
"Wär' das nicht was für dich?"
Ich weiß noch, dass mich eine Freundin, mit der ich zusammen „Journalismus und Unternehmenskommunikation“ an der FH Joanneum Graz studiert hatte, auf das damals noch recht neue Masterstudium „PELP“ aufmerksam gemacht hat: „Wär' das nicht was für dich?“. Sie kannte mein Faible für Philosophie und wusste, dass ich mit einer weiteren Ausbildung liebäugelte. Meine Situation damals: Ich war Mitte 20, hatte das angesprochene Diplom-Studium vor einigen Jahren abgeschlossen und war im Bereich Öffentlichkeitsarbeit im Theater beschäftigt, was mir viel Spaß machte und ich auch nicht aufgeben wollte. Die Studieninhalte und der interdisziplinäre Zugang haben mich bei PELP besonders angesprochen, dennoch habe ich zuerst gezögert und mich gefragt, ob ich das Masterstudium und meine Berufstätigkeit vereinbaren kann. Tatsächlich habe ich mich dann dafür entschieden und das Studium berufsbegleitend verfolgt, mir damit deshalb aber auch etwas mehr Zeit gelassen und es Schritt-für-Schritt über mehrere Jahre absolviert.
Was mich zuerst hat zögern lassen, hat sich in den Folgejahren als durchaus fruchtbar erwiesen: die Verbindung aus Theorie und Praxis bzw. aus wissenschaftlicher Beschäftigung mit philosophischen Fragen und Berufstätigkeit hat meine ganzheitliche Sicht auf viele Dinge gefördert und es haben sich auch einige Querverbindungen ergeben. Da eine meiner Leidenschaften das Schreiben ist (sowohl in journalistischer, als auch in literarischer Form) haben so beispielsweise auch im Studium behandelte Themen Einzug in mein Schreiben gefunden oder umgekehrt haben mich Fragestellungen, die sich in meinem Arbeitsumfeld ergeben haben, motiviert, mich damit auch in der Uni intensiver auseinanderzusetzen.
Allgemein hat mich das PELP-Studium für moralische Fragestellungen und Zukunftsherausforderungen sensibilisiert, darunter für Fragen zum Klimawandel, zu sozialer Gerechtigkeit oder technologischen Entwicklungen. Ich würde mich als „Generalistin“ mit vielseitigen Interessen (Kunst & Kultur, Umwelt & Nachhaltigkeit, Medien) beschreiben – da ist mir das PELP-Studium entgegengekommen, denn es hat mir die Möglichkeit gegeben, eigene Schwerpunkte im Studienplan zu setzen. Das Studium kann ich allen empfehlen, die sich vom philosophischen Standpunkt mit Fragen in den Bereichen Politik, Recht und Wirtschaft beschäftigen möchten und auch die Bereitschaft haben, sich auf Themen einzulassen, die vielleicht auf den ersten Blick sperrig wirken, sich eine Beschäftigung aber sehr lohnt. Das Studium fördert analytisches und vernetztes Denken und macht einen mit unterschiedlichen moralphilosophischen Positionen vertraut. Es gibt einem die Methodik an die Hand, ein Problem und die dazugehörigen Lösungsansätze konsequent und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu durchdenken und schärft als Nebeneffekt auch den Umgang mit der Sprache.
Diese Fähigkeiten kann ich in meinem derzeitigen Job gut gebrauchen, denn nach einem Umzug nach Wien und einigen Monaten Bildungskarenz, in der ich meine Masterarbeit verfasst und das Studium abgeschlossen habe, arbeite ich aktuell im Bereich Kommunikation, Projektmanagement und Bewusstseinsbildung zu Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Somit habe ich die Entscheidung für das Studium bisher nicht bereut und mit der eingangs erwähnten Freundin dann – einige Jahre später – bei meiner Sponsion darauf angestoßen.