Im Winteresemester 2014/15 findet an der Uni Graz eine Ringvorlesung zum Thema „Glück, Gerechtigkeit und gutes Leben“ statt. An der Ringvorlesung nehmen VertreterInnen aller philosophischen Institute in Graz (Institut für Philosophie, Institut für Rechtsphilosophie, Institut für Philosophie der Theologischen Fakultät und Institut für Musikästhetik der Kunstuni) teil. Außerdem dürfen wir renommierte externe Vortragende begrüßen.
Die Vorlesung findet donnerstags um 19:00 Uhr im HS 06.01 (Vorklinik) statt.
Studierende finden alle Details zur VO im Uni Graz Online.
Konzept:
Glück beschäftigt Philosophen und Philosophinnen bereits seit der Antike. Hedonisten beispielsweise identifizieren Glück mit Lust. Glücklich ist man ihnen zufolge also dann, wenn man Lust verspürt. Doch kann tatsächlich jedes Lustempfinden einen Menschen glücklich machen? Sind alle Lustempfindungen von gleichem Wert?
Alternativ wurde angenommen, dass Menschen glücklich sind, wenn ihre Wünsche erfüllt werden. Doch auch hier kann gefragt werden, ob die Erfüllung eines jeden Wunsches einer Person ihr Wohlergehen steigert. Es scheint von der spezifischen Situation einer Person abhängig zu sein, was sie sich wünscht. Wäre es nicht möglich, dass sie in ihrem Wünschen irrt?
Einige Autoren, die einen solchen Irrtum für möglich halten, haben nach objektiven Glückskriterien gesucht. Ihnen zufolge ist eine Person dann glücklich, wenn sie bestimmte Glücksgüter (wie z. B. Gesundheit, Wissen, Freundschaft, etc.) besitzt. Doch ist der Besitz dieser Güter tatsächlich hinreichend für Glück? Und worin besteht ihr Wert?
Von einem Verständnis dessen, was es heißt, glücklich zu sein, scheint die Beantwortung grundlegender Fragen der Gerechtigkeit und der Moral abzuhängen. Was wir Anderen schulden, kann nicht bestimmt werden, wenn ungewiss ist, was ihr Wohlergehen fördert.
Die Vorlesungen der Reihe „Glück, Gerechtigkeit und gutes Leben“ sind daher sowohl der Frage nach dem Glück als auch der Frage nach seiner Bedeutung für Erwägungen der Gerechtigkeit und des guten Lebens gewidmet.
Für die Konzeption der Ringvorlesung sind verantwortlich: Barbara Reiter, Christian Hiebaum, Thomas Knapp, Lukas Meyer, Christopher Pieberl und Agnieszka Kochanowicz. Die Ringvorlesung steht in einem engen Zusammenhang mit dem von Barbara Reiter und Lukas Meyer geleiteten Projekt “Denkzeitraum”, das 2014 und 2015 der Frage “Wem gehört das Glück?” gewidmet ist und vom Arbeitsbereich Praktische Philosophie in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt der Stadt Graz seit 2011 durchgeführt wird.
Die Ringvorlesung Glück, Gerechtigkeit und gutes Leben wird organisiert von
Denkzeitraum „Wem gehört das Glück?“
Institut für Philosophie, Arbeitsbereich Praktische Philosophie
Institut für Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie und Rechtsinformatik und
der Studienvertretung Philosophie der ÖH Uni Graz.